Mal ganz ehrlich. Wer träumt denn nicht von einem Winterurlaub? Also so einem richtigen Winterwunderland. Nicht dieses drei Tage Schnee-Matsch irgendwas in Deutschland. So richtig weiß. Mit Schnee bis unter die Decke, ordentlich kalt und drinnen wartet ein knisternder Kamin und eine heiße Schokolade. Ich jedenfalls habe davon schon als Kind geträumt.. Lange hat’s gedauert aber nun habe ich mir diesen Traum erfüllt.
Eine Woche in Finnisch-Lappland mit allen Aktivitäten von denen ich geträumt hatte.. und weil diese Reise für mich so besonders war, möchte ich sie auch mit euch teilen!
Tag 1: Ankunft in Kittilä – Willkommen im Herzen des Winterwunders
Der Flug in den hohen Norden Finnlands brachte uns nach Kittilä, einem kleinen, aber malerischen Ort in Lappland, der inmitten einer winterlichen Idylle eingebettet ist. Als wir aus dem Flugzeug stiegen, wurde uns sofort klar, dass wir uns in einem echten Winterparadies befanden. Die kalte, klare Luft lies die Nase leicht prickeln und vom Himmel fielen große Schneeflocken zur Begrüßung. Es war schon dunkel aber der Schnee glitzerte und knisterte unter unseren Füßen. Ein herrliches Gefühl!
Unser Ziel war ein kleines Feriendorf etwa 60 Kilometer weiter nördlich in der Nähe von Muonio. Die Fahrt war lang (ca. eine Stunde) aber doch irgendwie auch viel zu kurz. Eigentlich war es dunkel, aber auch wieder nicht. Der Schnee reflektierte jedes Licht enorm und so konnte man selbst im Dunkeln aus dem Fenster noch die wunderschöne Landschaft genießen, die an einem vorbei zog. Wir hatten eine kleine Blockhütte mit eigener Sauna (ein absolutes Muss in Finnland!). Die Hütte war ein Traum aus Holz, mit einem rustikalen Charme, die perfekt in die winterliche Umgebung passte – direkt stellte sich ein Gefühl purer Entspannung ein. So kann ein Urlaub beginnen.
Tag 2: Entspannung und Winter pur
Der zweite Tag war der Entspannung gewidmet. Wir ließen uns von der friedlichen Umgebung Lapplands verzaubern und genossen die klare Winterluft bei einem gemütlichen Spaziergang durch den tiefen Schnee. Die Natur ist unberührt, jedes Geräusch verstärkte sich in der Stille des Waldes. Die Bäume waren von einer Schicht Schnee bedeckt, und die Schneekristalle glitzerten in der Sonne, als ob sie kleine Diamanten wären.
Wir nahmen uns die Zeit, einfach den Moment zu genießen und die winterliche Schönheit um uns herum in uns aufzunehmen. Der Himmel hatte einen fast magischen Glanz, der die Landschaft in ein sanftes Licht tauchte.
Wusstet ihr, dass es dort nicht möglich war. Schneemänner zu bauen? Der Schnee ist so trocken, dass er in den Händen sofort zerfällt. Kugeln machen ist nicht möglich. Daher blieb die geplante Schneeballschlacht und der hauseigene Schneemann vor der Hütte leider aus
Später am Tag versuchten wir uns das erste Mal im Langlauf. Zum Glück waren keine Menschen weit und breit und so bekam niemand unser Desaster mit..
Sport macht bekanntlich hungrig. Auch das Essen war ein absolutes Highlight. Regionale Küche, viel Rentierfleisch und Kartoffeln, Suppen, Brot, Salate. Es war soooo lecker. Ich glaube ich habe noch nie so gut gegessen.
Tag 3: Auf den Spuren der Polarlichter – Rentierfarm und Schlittenfahrt
Am dritten Tag erfuhren wir mehr über das beeindruckende Phänomen der Polarlichter. In einem kleinen Raum wurde unserer Reisegruppe die Geschichte dieses natürlichen Lichtspektakels nähergebracht – ein faszinierendes Zusammenspiel aus Sonnenwind und magnetischen Feldern, das den Himmel mit tanzenden grünen und rosa Lichtern verziert. Seitdem hofften wir jeden Abend, dieses einzigartige Schauspiel selbst erleben zu dürfen.
Den Tag verbrachten wir auf einer Rentierfarm. Hier hatten wir die Gelegenheit, mehr über das Leben der Rentiere und über die Kultur und das Leben der Sami (Einheimische) zu erfahren und diese majestätischen Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Auch eine Fahrt auf dem Rentierschlitten durfte natürlich nicht fehlen. Der Schlitten glitt lautlos über den Schnee. Nur das „flopp flopp flopp“ der Rentierhufe hallte durch die Stille. Im Anschluss durften wir ein paar Rentiere füttern – ihre dicken Fellmäntel und die friedlichen Augen ließen uns mit breitem Grinsen im Gesicht zurück.
Tag 4: Huskys und verschneite Abenteuer
Heute ging es wieder zu einem besonderen Abenteuer , von dem ich schon immer geträumt hatte– wir besuchten eine Huskyfarm. Davor wurde uns erklärt, wie man einen Huskyschlitten lenkt und worauf man achten muss, denn wenn man einmal bei den Huskys ist, dann wollen die unbedingt los. Da blieb keine Zeit für Erklärungen. Zack Hunde nehmen, auf den Schlitten und ab geht’s :)
Der Anblick der Huskys, die voller Energie und mit lautem Gebell auf den Start warteten, war beeindruckend und auch ein bisschen beängstigend. Man hatte ja noch nie so einen Schlitten geführt und wollte nichts falsch machen. Sobald wir aber auf dem Schlitten standen und die Huskys ihre Arbeit aufnahmen, fühlten wir uns eins mit der unberührten Natur. Es war ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit. Die Huskys zogen uns mit einem unaufhaltsamen Tempo über zugefrorene Seen und durch verschneite Wälder, und der Wind blies uns um die Ohren. Der Schnee knirschte unter den Schlittenkufen, und die weite, kalte Winterlandschaft entfaltete sich vor uns – Wahnsinn! Die Fahrt war ein echtes Abenteuer, das die Verbindung zur Natur und zu den Tieren spürbar machte. Der Gedanke, durch dieses ungezähmte Land gemeinsam mit den flauschigen Partnern zu reisen, fühlte sich beinahe wie eine Zeitreise an. Es war, als wären wir die ersten gewesen, die je diesen Weg entlanggefahren sind.
Danach blieb noch ausreichend Zeit um mehr über das Leben der Hunde und über die Arbeit mit ihnen zu erfahren. Auch streicheln und das Geschirr der Hunde abmachen war danach drin, immerhin waren sie dann ganz entspannt. Das komplette Gegenteil von vor der Fahrt. Als hätte man die Tiere ausgetauscht.
Am Nachmittag hatten wir ein kleines Tasting. Wir durften lokale Köstlichkeiten testen. Getränke, Essen, von salzig bis süß. Klare Empfehlung für Jeden! Probiert einfach alles, was euch angeboten wird!
Tag 5: Schneemobiltour und Polarlichter
An diesem Tag durften wir die Schneemobile ausprobieren. Das Standardgefährt in Lappland. Zumindest im Winter. Super praktisch und schnell. Man kann Abkürzungen fahren, über Seen, durch Wälder. Es gibt eigene Verkehrsschilder für Schneemobile und eigene Straßen die es natürlich nur im Winter gibt. Total irre. Wir fuhren insgesamt 5 Stunden durch die Wildnis und hielten für ein Mittagessen in einem Hotel. Wir fuhren auch einen Aussichtspunkt auf einem Hügel an. Der Himmel war klar, die Sonne schien, es war verhältnismäßig warm. Die Idee hatten nicht nur wir und so trafen wir da oben einige andere Schneemobilgruppen. Zum Glück waren die schon länger da und fuhren eine nach der anderen Gruppe wieder weg sodass wir am Ende doch noch ganz alleine da oben waren und die Aussicht ohne einen Haufen anderer Schneemobile genießen konnten. Ein fantastisches Abenteuer aus Schnelligkeit, purer Freiheit und Demut. Wir sind so klein in dieser riesigen wundervollen Welt.
Am Abend entspannten wir bei gemütlichem Beisammensitzen. Mit dabei? Immer die Handy-Apps, Webseiten der Polarlichtwahrscheinlichkeiten oder wie auch immer man das nennen mag. Und dann? Wahrscheinlichkeit für Polarlichter hoch – Himmel klar. NICHTS WIE RAUS!!! Wir gingen auf den zugefrorenen See, weit weg von Lichtern die einen in die Irre führen konnten. Und dann immer der Blick in den Himmel. Wir wussten nicht, nach was wir eigentlich suchten, wir hatten noch nie Polarlichter gesehen und es war noch nicht wirklich dunkel. Aber da waren so komische Flecken am Himmel. Ganz ganz schwach, aber irgendwie gehörten sie da nicht hin. Also Kamera raus / Handy raus was auch immer und mit Nachtaufnahme in den Himmel halten…. Tatsächlich.. Da waren sie.. Polarlichter… ganz ganz schwach und mit bloßem Auge kaum zu erkennen, aber sie waren da und die ersten Tränen liefen… Man wollte nicht weg. Man wollte bloß nichts verpassen. Aber es war noch hell und es gab bald Abendessen… Also gut. Genüsslich zu Abend essen, warten das es dunkler wird, dick einpacken und dann mit Thermoflasche, Wärmepads und allem was warm hält wieder raus und beten, dass es das noch nicht gewesen war. Und das war es nicht. Es wurde dunkler und dunkler und die Polarlichter stärker und stärker. Die Bilder wurden immer besser und auch mit dem bloßen Auge konnte man die Bewegungen am Himmel endlich erkennen. Es war magisch. Jeder der da war lachte, weinte, machte Fotos, ließ sich in den Schnee fallen. Was für ein großes Glück man einfach hatte, innerhalb von einer Woche so viele unvergessliche Dinge zu erleben. In dieser Nacht fielen wir besonders glücklich, staunend und dankbar ins Bett.
Tag 6: Langlauf, Entspannung und die Brücke nach Schweden
Der fünfte Tag begann mit einer ruhigeren Aktivität – Der nächste Versuch: Langlaufen durch die verschneiten Wälder. Es lief besser, immer besser. Irgendwann hat man den Dreh raus. Es sah zwar immer noch nicht aus wie im Fernseher aber man kam vorwärts. Auch die kleinen Abfahrten führten nicht mehr gleich zu Schneekontakt.
Am Nachmittag ging es dann weiter nach Muonio, einem kleinen Ort an der Grenze zu Schweden. Wir besuchten einen Souvenirschop und deckten uns ordentlich ein. Wir überqueren die Brücke, die die beiden Länder miteinander verbindet, und waren fasziniert von der Idee, nun gleichzeitig in zwei Ländern zu sein, der eine Fuß in Schweden, der andere in Finnland.
Und am Abend gab es zur Belohnung noch eine Runde Polarlichter für uns!!
Tag 7: Schneeschuhwanderung im Pallas-Yllästunturi Nationalpark
Der letzte ganze Tag unserer Reise führte uns in den Pallas-Yllästunturi Nationalpark. Hier machten wir eine Schneeschuhwanderung, die uns tiefer in das Herz Lapplands führte. Der Schnee knirscht unter unseren Füßen, und der Duft des Waldes war würzig und frisch. Die Aussicht von den Hügeln des Nationalparks war atemberaubend – weite, schneebedeckte Täler, die sich bis zum Horizont erstrecken, und die spärlich wachsenden Bäume, die sich unter dem Gewicht des Schnees bogen. Wir waren von einer tiefen Stille umgeben, die nur von den Geräuschen unserer eigenen Schritte durchbrochen wurde. Wir konnten von einem Punkt aus am Horizont den Aussichtspunkt sehen, den wir ein paar Tage zuvor mit dem Schneemobil erreicht hatten. Wahnsinn wie weit das weg war und doch irgendwie nebenan.
Die Wanderung führt uns immer weiter in die Wildnis, und wir konnten den tiefen, fast heiligen Frieden dieses Ortes förmlich spüren. Menschen sahen wir kaum. Die Landschaft ist rau und zugleich wunderschön – der perfekte Abschluss einer Reise in das winterliche Herz von Finnisch-Lappland.
In den letzten Stunden unseres Aufenthalts dachten wir über all die Erlebnisse nach: die magischen Polarlichter, die friedliche Rentierfarm, die rasante Fahrt mit den Huskys und dem Schneemobil und die unberührte Schönheit der Natur. Finnisch-Lappland hat uns mit seiner winterlichen Pracht und der einzigartigen Stille verzaubert – eine Reise, die wir nie vergessen werden.
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